Continuous Documentation im agilen Systems Engineering

„Funktionierende Software bzw. Systeme sind wichtiger als umfassende Dokumentation“ ist einer der vier Werte des Manifests für agile Softwareentwicklung [1]. Viele Menschen fehlinterpretieren diese Aussage und proklamieren, dass in der Agilen System- bzw. Softwareentwicklung Dokumentation unnötig ist. Doch das ist grundlegend falsch.

In vielen Kontexten bestehen Nachweispflichten oder Bedürfnisse/Probleme in der Entwicklung selbst, für die Dokumentation einen geeigneten Lösungsansatz darstellt. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, welche Dokumentation in welchem Maß für dich in deinem Kontext notwendig und hilfreich zur Lösung eines Problems ist. Denn genauso häufig, wie die Dokumentation vernachlässigt wird, tritt der Fall ein, dass jede Menge Dokumentation generiert wird, die überflüssig ist.

Nur welche Entwicklungsartefakte müssen für ein Produkt auf unterschiedlichen Architekturebenen eigentlich in welcher Form dokumentiert werden? Wir unterscheiden in unseren Projekten u.a. nach dem Zweck der Dokumentation:

  1. Steuerung der Entwicklungsaktivitäten
  2. Erfüllung von Nachweispflichten gegenüber Dritten
  3. Konservierung von Wissen und Erkenntnissen der Entwicklung

Ist die Frage geklärt, welche Entwicklungsartefakte überhaupt langfristige dokumentiert werden müssen, liefern wir ein Vorgehen wie eine zweckmäßige Dokumentation in einem agilen Systems Engineering über verschiedenen Iterationszyklen entstehen kann?

Im Workshop werden die Grundidee des Contiunous Documentation und der Dokumentationsframeworks wie SPES 2020 oder das System Architecture Framework (SAF der Gesellschaft für Systems Engineering vermittelt und diskutiert. Dabei werden u. a. folgenden Fragestellungen in Bezug auf agiles Systems Engineering diskutiert:

  • Warum muss ich dokumentieren und welche Bedarfe gibt es in Bezug auf die Dokumentation für ein Produkt?
  • Welche Entwicklungsartefakte müssen für ein Produkt auf unterschiedlichen Architekturebenen eigentlich in welcher Form dokumentiert werden?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, den Detailgrad der Dokumentation zu justieren und im Product Backlog zu verankern?
  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Product Backlog und der Produktdokumentation?
  • Wie können die verschiedenen Entwicklungsartefakte auf den verschiedene Architekturebenen synchronisiert erstellt werden?

Key Takeaways

  • Welche Fragen müssen in Bezug auf Dokumentation kontinuierlich und konsequent beantwortet werden?
  • Wie kann schlanke Dokumentation im agiles Systems Engineering aussehen?
  • Wie kann Dokumentation in agilen Frameworks aufgefasst und über die Architekturebenen eines Products koordiniert werden?

Voraussetzungen

Grundlegendes Verständnis zu agilen Frameworks und Interesse an strukturiert wachsender Dokumentation von Entwicklungsartefakten im Zusammenspiel der Entwicklungsdisziplinen

Dominik Häußer
Dominik Häußer

Dominik Häußer ist Berater und Trainer bei den SOPHISTen. Er unterstützt Kunden unterschiedlichster Branchen bei der Erhebung von Anforderungen, der Dokumentation von...


Joachim Pfeffer
Joachim Pfeffer

Joachim Pfeffer ist Experte für die agile Produktentwicklung von physischen Produkten. Seit vielen Jahren berät er Unternehmen in der Automobilindustrie, in der...

240 Minuten Workshop

Zeit

14:00-18:00
10. Oktober


Zielgruppe

Entwickler:innen, Architekt:innen, Requirements-Engineers, Systems Engineers, Projektmanager


ID

WS2

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